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  1. Rückblick

Hinter uns liegen 15 Jahre herausfordernde Schulentwicklung. Im Jahr 2007 war die Heinrich-Lübke-Schule eine Hauptschule des klassischen dreigliedrigen Schulsystems mit ca. 350 Schüler*innen sowie gut 20 Lehrkräften, der Unterricht endete in der Regel um 13 Uhr, darüberhinausgehende Betreuungsangebote gab es nicht.

Inner- und auch außerschulische Prozesse, die schnell auch die innerschulischen Prozessen beeinflussten, führten in der Folge zur Transformation, aus der die heutige Sekundarschule, eine Schulform für alle Kinder und Jugendlichen, im Ganztag entstand.

So wurde die Hauptschule um ein offenes Betreuungsangebot am Nachmittag ergänzt. Die zweite örtliche Hauptschule, ebenfalls in der Kernstadt gelegen, wurde geschlossen. Die verbliebenen Schüler*innen, die Lehrkräfte und auch das Gebäude wurden Teil der Heinrich-Lübke-Schule und wir gestalteten die Zusammenführung der beiden Systeme auf Augenhöhe. In den Folgejahren wurde Inklusion ein Thema, die ersten Schüler*innen mit dem Förderbedarf Lernen wurden Teil unserer Schule sowie abgeordnete Lehrkräfte aus der Förderschule. Unsere Schule wurde zu einer Verbundschule, eine Hauptschule mit einem Realschulzweig. Des Weiteren wurde die örtliche Förderschule Lernen wurde geschlossen. Dann kam der Beschluss zu Umwandlung der Schule in eine Sekundarschule, die wir ab 2014 sukzessive aufbauten, wobei gleichzeitig die Haupt- und Realschulklassen in unserem Hause ausliefen. Seit 2018 sind wir Schwerpunktschule der Stadt Brilon im Kontext der Inklusion. Jede Veränderung in der formalen Schulform, jede Erweiterung des Kreises der Schüler*innen löste enormen Schulentwicklungsbedarf aus.

Die Chance der Umwandlung unserer Schule in eine Sekundarschule als Schulform des längeren gemeinsamen Lernens mussten und wollten wir als Kollegium auf der Basis unserer pädagogischen Lernverständnisses gerne ergreifen. In unserem Haus herrschte immer schon eine gewisse Grundüberzeugung, dass jedes Kind individuell ist, individuell lernt und individuell gefördert werden muss. So erhielten wir 2008 das Gütesiegel Individuelle Förderung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, u.a. aufgrund einer Vielzahl einzelner Fördermaßnahmen. Durch die Veränderung hinsichtlich der Schulform wurde nun aber insbesondere in der Gestaltung des tagtäglichen Unterrichts eine Veränderung in der Struktur der Unterrichtsstunden, den Angeboten im Unterricht, dem Classroommanagement, der Zusammenarbeit des Kollegiums in unterschiedlichen Teamstrukturen und einigem mehr notwendig.

 

Unser pädagogisches Verständnis vom lernwirksamen Lernen

„Lernen ist das Persönlichste auf der Welt. Es ist so eigen wie ein Gesicht oder wie ein Fingerabdruck.“ Heinz von Förster (1999) In welchem Widerspruch steht diese Aussage zu den noch oft in Schulen vorkommenden oder sogar vorherrschenden (?) großen Gs: Schüler*innen gleichen Alters lernen im gleichen Raum bei der gleichen Lehrkraft mit den gleichen Aufgaben in der gleichen Zeit möglichst gleich gut. Das ist Unterricht im Gleichschritt, der in immer heterogeneren Lerngruppen, die wir in unseren Schulen haben, nicht zielführend gelingen kann und Potenziale von Kindern ungenutzt lässt. Da ist es wenig überraschend, dass das deutsche Schulsystem wahrlich kein Musterbeispiel für Bildungsgerechtigkeit ist.

Daher lautet unser Motto: Mehr Vielfalt. Mehr Schule. Unsere in jeder Hinsicht vielfältigen Schüler*innen erhalten möglichst vielfältige Bildungsmöglichkeiten und -entfaltungsmöglichkeiten in Hinblick auf das, was Schüler*innen im 21. Jahrhundert in der Schule eigentlich lernen müssen.

Wir betrachten jedes Kind ganzheitlich. Was kann es? Wo sind Stärken? Wie können wir diese fördern? Was kann es noch nicht so gut? Was braucht dieses Kind, um diese Schwierigkeiten zu überwinden? Dementsprechend klassifizieren unsere Schüler*innen nicht. Mit welcher Schulformempfehlung sie zu uns kommen, ob sie sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf haben, Regelschüler*innen sind oder neu zugewandert, ob sie eine LRS-Thematik mitbringen, hochbegabt sind oder… bringt sicher schulrechtliche Aspekte mit sich, aber in erster Linie sehen wir das Kind vor uns und fragen uns: Was braucht dieses Kind für seinen eigenen optimalen Lernprozess?

Zu diesem Blick auf das einzelne Kind kommen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die Veränderungen in einer komplexen, globalisierten und digitalisierten Welt. In wenigen Jahren wird ca. die Hälfte der Arbeiten von Computern übernommen worden sein. Routinetätigkeiten verlieren in der Arbeitswelt noch weiter an Bedeutung und dies hat zweifelsohne Auswirkungen auf das Lernen. Die Zeit der Behaltensschule ist vorbei, da Informationen schließlich überall und sehr schnell verfügbar sind. Rein reproduktives Wissen war früher gefragt. Sicher braucht man weiterhin ein gewisses Orientierungswissen. Kreativität, Kommunikation, Kooperation und kritisches Denken werden aber zukünftig einen immer höheren Stellenwert einnehmen. Vor den heutigen Kindern und Jugendlichen liegen große Aufgaben, der Fachkräftemangel, Menschen in der Welt, die ihre Heimat verlassen, weil sie keine Perspektive auf ein friedliches, stabiles und würdiges Leben haben, der Klimawandel und die Energiefrage sind da nur einige Beispiele. Und dazu werden Themen kommen, die wir zu großen Teilen noch gar nicht kennen.

Mit diesen Sichtweisen ändert sich selbstverständlich auch die Lehrerrolle, weg vom Wissensweitergeber, hin zum Lernbegleiter, Moderator und Wegbereiter von Lernprozessen.

In diesem Sinne verstehen wir uns mit einer wertschätzenden Haltung zur Unterschiedlichkeit als eine begabungsfördernde Schule, die ein hohes Maß an Individualisierung realisiert, dabei auch der Gemeinschaft große Aufmerksamkeit schenkt und die Kompetenzen im Blick hat, die unsere Schüler*innen in ihrer Zukunft brauchen werden. Unser Bestreben ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, denn „Kinder sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Feuer, die entzündet werden wollen.“ (Rabelais)

Adressen

Schulzentrum Steinweg
Jahrgänge: 5-7 Jahrgänge: 8-10
Zur Jakobuslinde 19 · 59929 Brilon Steinweg 11 · 59929 Brilon
Telefon: 02961 974644
Telefax: 02961 974645
Telefon: 02961 96370
Telefax: 02961 963718
  E-Mail: info[at]sekundarschule-brilon.de

Unterrichtszeiten

1.Std: 7:45 - 8:30 Uhr Mo, Mi, Do: 8 Stunden
2.Std: 8:35 - 9:20 Uhr Di und Fr: 6 Stunden
3.Std: 9:35 - 10:20 Uhr  
4.Std: 10:25 - 11:10 Uhr  
5.Std: 11:25 - 12:10 Uhr  
6.Std: 12:15 - 13:00 Uhr  
Pause: 13:00 - 14:00 Uhr  
7.Std: 14:00 - 14:45 Uhr  
8.Std: 14:50 - 15:35 Uhr